Freitag, Januar 3, 2025
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Abstruse Sperrungen von Social Media Accounts

Was Metta Spencer, einer 93 jährigen Wissenschaftlerin aus Kanada passiert ist, kann man beim besten Willen kaum nachvollziehen. Auf ihrem weltweit bekannten und viel beachteten YouTube Kanal „ToSafeTheWorld“ kommen seit Jahren regelmäßig führende Persönlichkeiten unterschiedlicher Fachrichtungen zusammen. Egal ob es um Friedesforschung, Pandemien, Klimawandel, Cyberbedrohungen oder Ernährung in der dritten Welt geht, Fachleute aus aller Welt tummeln sich auf ihrem Kanal und kommen häufig auch zu Live-Gesprächsrunden zusammen.

Social Media Account gesperrt – was nun?

Als sie nun am 27.Oktober 2024 wieder einmal zu einer Podiumdiskussion einlud und zum Thema Klimawandel live auf Sendung ging, ist es passsiert. Ein Fremder hatte ihren Kanal gehackt, sich so Zugang zur Diskussion verschafft und dort pornografisches Material abgespielt. Obwohl der Hacker bereits nach wenigen Augenblicken hinausgeworfen wurde, reichte das kurze Video aus, dass Youtube ihren Accout sperrte. Lapidare Begründung: Pornografie ist auf Youtube veboten und somit ein Verstoß gegen die Community Standards.

Metta SpencerAlle Beschwerden von Metta Spencer fruchteten nicht, da nicht einmal ein Support Team mit echten Menschen vorhanden war, mit dem man solche Probleme hätte besprechen könnte. Und genau hier liegt das Problem vieler Social Media Plattformen. Sicherlich sind Regeln gut und eine Überwachung der Inhalte teilweise nachvollziehbar und notwendig. Jedoch machen Algorithmen auch Fehler, sind nicht immer in der Lage, einen Sachverhalt richtig einzuordnen. Und so kann schnell eine ganze berufliche Existenz an den Rande des Bankrott geführt werden. Diese weltweit agierenden Plattformen haben durchaus auch eine Verantwortung für die Content Creator, die dort mit ihren Inhalten ihr finanzielles Überleben sichern.

Im Fall vom Metta Spencer ging die Sache glimpflich aus, da sich der TV Sender CBC Toronto direkt an YouTube wendete und nachfragte, warum der Account einer 93 Jahre alten Wissenschaftlerin blockiert wurde. Doch solch ein Glück und öffentliches Interesse haben wohl die meisten Content Creator nicht und hier liegt das Problem. Willkür sollte kein Prinzip von Social Media Plattformen sein, und im Zweifelsfall sollten echte Menschen erreichbar sein, um eine Sperrung auch genau zu prüfen.


Die Gefahr der Willkür auf Social Media Plattformen

Auch auf Plattformen wie TikTok häufen sich die Beschwerden über ungerechtfertigte Account Sperrungen und Löschungen. Auch dort gibt es überhaupt kein menschliches Überwachungs- und Sicherheitsteam mehr, die Aufgabe wird zu 100% von Algorithmen übernommen und ist dem entsprechend auch anfällig für Fehlentscheidungen. In einer Welt, in der Social Media Plattformen immer mehr Macht erhalten und gleichzeitig immer mehr Menschen mit ihren Accounts dort auch ihren Lebensunterhalt verdienen, ist dies eine Entwicklung, die uns Sorgen bereitet.

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